Pastell auf festem Karton
Um 1930
Vgl. Hinze P 239 bis P 241
35,0 x 49,9 cm
Vollgültig ausgeführte Pastellarbeit im mittleren Format. Straube heiratete 1918 die bekannte Geigerin Dora von Möllendorf. Die Dokumentation des Musizierens im familiären Interieur ist ein typisches Motiv aus Straubes später Schaffensphase, der Zeit an der er an der Schule Schoss Salem tätig war.
Straubes Frau, Dora von Möllendorf empfing oft befreundete Musiker im Neufracher Haus zum gemeinsamen Musizieren. Der Pianist Julius Ostertag erinnert sich:
„Unvergesslich sind die Samstagnachmittag im gemütlichen Häuschen zu Neufrach in der Nähe von Überlingen, wo wir Jahre hindurch mit dieser bedeutenden Künstlerin zusammen in strenger Arbeit uns den Werken Haydns, Beethovens und Schuberts widmeten. Der Gatte unserer Geigerin, der Maler Straube, saß unauffällig in irgendeiner Ecke des Musikzimmers und skizzierte immer wieder die drei beim Zusammenspiel. Die Instrumente, Haltung und Bewegung der Musikanten, das schillernde Spiel der Sonnenstrahlen auf dem Fußboden des dämmrigen Zimmers am Nachmittag und auf den schönen alten Möbeln reizten ihn wohl zum Festhalten der Szene.“
Julius Ostertag in: Gisela C. Hinze: Leben und Werk des Malers William Straube, Bonn 1990. S. 181.