Radierung 1918, signiert, datiert, bezeichnet und betitelt.
25,0 x 29,5 auf 38,2 x 52,1 cm
Blatt 6 der Folge Gesichter.
Vorzüglich frischer Handprobedruck mit ausgeprägtem Grat, vor der Verstählung der Platte und vor allen Auflagen. Für die Marées-Gesellschaft wurden 40 Exemplare auf Japan als Vorzugsedition sowie 60 Exemplare der regulären Ausgabe auf Bütten erstellt.
Exzellenter Abzug auf sehr breitrandigem, festem Bütten. In der Literatur ist kein weiterer Druck mit vergleichbar großem Papiermaß nachweisbar.
Von allergrößter Seltenheit. Hofmaier kann insgesamt lediglich drei Handprobedrucke wie vorliegend dokumentieren:
1. Das im Frankfurter Städel Museum verwahrte Exemplar der früheren Sammlung Battenberg , ebenfalls signiert und betitelt, auf formatlich kleinerem Bütten.
2. Das Exemplar der früheren Sammlung Reinhard Piper, ebenfalls auf im Vergleich kleinerformatigem Bütten und unsigniert.
3. Ein Exemplar in einer New Yorker Privatsammlung, ebenfalls auf kleinerformatigem Bütten. Signiert, datiert, bezeichnet und betitelt.
Zu diesen drei in der Literatur verzeichneten Abzügen kommt nun vorliegendes Exemplar, das als einziges vom Künstler handschriftlich als Handprobedruck bezeichnet wurde.
Mit deutlich sichtbarer, tief ins Papier sich prägender Plattenkante, Plattenschmutz in der Facette noch nicht gereinigt.
Der Blick von der Frankfurter Untermainbrücke in Richtung Sachsenhausen mit der Kuppel des Städel Museums und der Friedensbrücke im Hintergrund. In der an die Untermainbrücke anschließenden Schweizer Strasse hatte Beckmann in seiner Frankfurter Zeit sein Atelier. Die Radierung ist die Umsetzung von zwei Bleistiftzeichnungen aus dem Jahre 1918 (Wiese 408 und 409).
Eine der schönsten graphischen Darstellungen der Stadt Frankfurt im Werk des Künstlers, der dort von 1915 bis 1933 lebte und seinen kreativen Mittelpunkt hatte. Im April wurde er von den neuen Machthabern fristlos von der Städelschule entlassen.
Hofmaier 128 IV. A.
Gallwitz 99