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Otto Pankok (geboren am 6. Juni 1893 in Mülheim an der Ruhr; gestorben am 10. Oktober 1966 in Wesel) war Maler, Graphiker und Bildhauer.
Otto Pankok wird meist dem expressiven Realismus zugeordnet. Typisch für Otto Pankok sind großformatige Kohlegemälde (monochrom). Pankok hat ein umfangreiches druckgrafisches Werk hinterlassen. Seine Holzdrucke und Monodrucke sind im Gegensatz zu den Gemälden oft von einer zurückhaltenden Farbigkeit. Pankoks Bilder zeigen Menschen, Tiere und Landschaften, realistisch und expressiv. Über viele Jahrzehnte widmete er sich inhaltlich vor allem dem leidenden Menschen und den Menschen am Rande der Gesellschaft. Zuletzt wandte er sich mit seinem letzten Zyklus "Der große Pan ist tot" auch besonders der gefährdeten Natur zu.
Otto Pankoks Lebenswerk umfasst über 6000 Kohlezeichnungen, fast 800 Holzschnitte, über 800 Radierungen, ungefähr 500 Lithographien, Steinschnitte und Monotypien sowie zahlreiche Zeichnungen für die Düsseldorfer Zeitung "Der Mittag" und über 200 Plastiken.
Auf seinen vielen Reisen (1929 - Spanien, 1930/1931 Niederlande/Frankreich) malte er die Verarmten und Ausgestoßenen genauso wie wilde Landschaften in strömendem Regen oder stürmischem Wind. Ende 1931 stieß er auf die Sinti und Roma, die ihn bis an sein Lebensende faszinierten und bei denen er persönlich auch viel Zeit verbrachte. Da die Nazis 1933 die Macht in Deutschland übernahmen, war abzusehen, daß auch Otto Pankok bald in ihr Visier geraten würde. Schnell erhielt er Berufsverbot. Seine Werke wurden als "Entartete Kunst" ausgestellt. Pankoks Bilder aus dieser Periode hatten eine dunkle, apokalyptische Ausstrahlung. Aus dieser Zeit stammt Pankoks Zyklus "Die Passion", von der eine Buchausgabe zwar noch gedruckt werden konnte, die aber noch vor dem Verkauf eingezogen wurde und eingestampft werden musste. Die Passion war eine kalkulierte Provokation, indem alle Modelle mit Pankok befreundete "Zigeuner" waren und dadurch, dass das Leiden des Menschen unter der Gewalt des Staates zum Thema gemacht wurde.
Nach Beendigung des 2. Weltkriegs unternahm er wieder Reisen nach Frankreich und Jugoslawien. Seine Bilder erinnerten nun wieder an die Zeit vor seinem Verbot.
Sein bekanntestes Werk ist der Holzschnitt "Jesus zerbricht das Gewehr", das im Rahmen der Friedensbewegung eine Renaissance erlebte.