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Alfred Hrdlicka (* 27. Februar 1928 in Wien) ist österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker und Schriftsteller. Bereits sehr früh in seinem Leben machte Hrdlicka nachhaltige Erfahrungen mit dem Faschismus und dem Leid, dass dadurch hervorgerufen wurde. Dies sollte seine Laufbahn als Künstler stark beeinflussen. Bereits als Fünfjähriger verteilte Hrdlicka mit seinem Vater 1933 Flugblätter in seiner Heimatstadt Wien. Als Hrdlicka gerade einmal sechs Jahre alt war, wurde sein Vater erstmals wegen illegaler kommunistischer Tätigkeit verhaftet. Hrdlickas älterer Bruder Ernst fiel 1943 als Soldat in der besetzten Sowjetunion vor Leningrad. Hrdlicka selbst entzog sich dem Kriegsdienst, indem er zeitweise in der Illegalität lebte. Von 1943 bis 1945 machte Hrdlicka eine Lehre bei einem befreundeten Zahntechniker in Wien. Von 1946 bis 1952 studierte Hrdlicka Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, unter anderem bei Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky. Anschließend besuchte er von 1953 bis 1957 die Bildhauerklasse von Fritz Wotruba, ebenfalls in Wien. Zu internationaler Bekanntheit gelangte Hrdlicka erstmals im Jahre 1964, als er gemeinsam mit Herbert Boeckl Österreich auf der 32. Biennale in Venedig vertrat. Hrdlickas Kunst war und ist immer von politischen Motiven geprägt. Seine Kunst ist nicht einfach konsumierbar, Hrdlicka provoziert mit seinen Motiven und versucht immer wieder an den bestehenden Machtverhältnissen dieser Welt zu rütteln. Mit seinen zum Teil sehr radikalen Darstellungen sorgte er nicht selten für handfeste Skandale, etwa mit seiner Konzipierung des Holzpferdes Ein Pferd für Kurt Waldheim, das 1986 in der Wiener Innenstadt zu sehen war. Hrdlicka rückt in seiner Kunst also eher die dunklen Seiten des Lebens und des menschlichen Handelns ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Er wendet sich gegen jegliche Form von Krieg, Gewalt und Faschismus, die er als bekennender Marxist anprangert und künstlerisch verarbeitet. Seine Kunst zeigt Mord, Terror sowie sexuelle Brutalität in bisweilen schockierender Deutlichkeit. In den siebziger- und achtziger Jahren nahm Alfred Hrdlicka an verschiedenen renommierten Kunsthochschulen Professuren an. So arbeitete beispielsweise er ab 1971 an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, zwischen 1986 und 1989 hatte er einen Lehrstuhl an der renommierten Hochschule für Bildende Künste in Berlin inne. Alfred Hrdlicka lebt und arbeitet in Wien. Er gilt als einer der bekanntesten und einflussreichsten Künstler seiner Zeit.