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Lothar Fischer (geboren am 8. November 1933 in Germersheim, gestorben am 16. Juni 2004 in Baiersbrunn bei München) gilt als einer der bedeutendsten figurativen Bildhauer der Nachkriegszeit.
1952-1958: Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München.
1958: Gründung der revolutionären Künstlergruppe SPUR gemeinsam mit Helmut Sturm, Heimrad Prem und Hans Peter Zimmer. Die gesellschaftskritischen und provokativen Aktionen
dieser Gruppe führen zu einem Ausstellungsverbot in zum Land Bayern gehörenden Gebäuden
1961: Villa Massimo-Stipendium in Rom
Ab 1960: Lothar Fischer wird mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kunstpreis der Jugend für Plastik, dem Schwabinger Kunstpreis, dem Pfalzpreis und dem Förderpreis der Stadt München für Bildhauerei sowie dem Kunstpreis der Stadt Darmstadt und des Landes Rheinland / Pfalz
1964 Teilnahme an der documenta III in Kassel
1975-1997 Professur an der Hochschule der Künste in Berlin
Das Grundthema Lothar Fischers ist der Mensch in seinen Grundhaltungen – stehend, sitzend, liegend – allerdings begriffen als archaisch anmutende Kunstfigur, weit entfernt von einer naturalistischen Darstellung. Die figurale Welt Fischers wird von der Darstellung weiblicher Figuren dominiert. Neben den weiblichen Kunstfiguren entstehen auch zahlreiche skurril anmutende männliche Gestalten, zumeist in Verbindung mit dem Reiterthema. Fischers bevorzugtes Material ist der Ton, jedoch formte er auch Skulpturen aus anderen Materialien wie zum Beispiel Styroporquadern, Wachs, Terrakotta und sogar Schnee. Hinter allen Arbeiten Fischers steht die Idee der Kunstpuppe als eines autonomen Gegenentwurfs zur realen Welt. Alles, was er schafft, ist zutiefst anti-anatomisch bzw. antinaturalistisch.
www.museum-lothar-fischer.de