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Horst Janssen (geboren am 14. November 1929 in Hamburg; gestorben 31. August 1995 in Hamburg) war Halbwaise und ab September 1942 Schüler der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt/NAPOLA in Haselünne, Emsland. Dort wurde seine künstlerische Begabung erkannt und gefördert. 1946 begann er ein Studium an der Landeskunstschule in Hamburg. Von Beginn an war er Meisterschüler von Alfred Mahlau. Janssens erste Zeichnung wurde 1947 in der Wochenzeitschrift "Die Zeit" veröffentlicht.
1952 erhielt Janssen das Hamburger Lichtwark-Stipendium, nach dem er ein Jahr zuvor von der Landeskunstschule ohne akademischen Abschluss relegiert worden war.
Durch Vermittlung seines Lehrers Alfred Mahlau erhielt Janssen Aufträge des Aschaffenburger Buntpapierfabrikanten Guido Dessauer. In der dorttigen Lithografierwerkstatt lernte Janssen diese Technik virtuos zu beherrschen. 1957 schuf Janssen zahlreiche großformatige Farbholzschnitte, die seine Popularität weit über Hamburg hinaus vergrößerten. In diesem Jahr lernte er von Paul Wunderlich die Technik der Radierung. In dieser grafischen Technik hat Janssen ein umfangreiches Oeuvre geschaffen, das ca. 4.000 Blätter umfasst.
In den 1960er Jahren erfuhr Janssens Werk erste größere Beachtung. Er erhielt 1964 den Kunstpreis der Stadt Darmstadt und 1965 den Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg. Im selben Jahr fand die erste große Werkschau seiner Handzeichnungen, Holzschnitte, Lithografien und Radierungen in der Kestner-Gesellschaft in Hannover statt. Anschließend wanderte diese Ausstellung nach Hamburg, Darmstadt, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, München und Basel. Als weitere Auszeichnungen folgten der Große Preis der Biennale Venedig (1968) sowie der Schiller-Preis der Stadt Mannheim (1975) und die Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg (1978). 1992 verlieh Oldenburg Janssen die Ehrenbürgerwürde.
Janssens Werk wurde und wird in aller Welt ausgestellt: Basel 1966, London 1970, Zürich, Oslo, Göteborg jeweils 1971, New York 1974, Turin 1975, Cambridge, Barcelona, Lugano jeweils 1976, Chicago 1980, Wanderaussstellung durch Japan 1982, Wanderausstellung durch die USA 1983 bis 1985, Nowosibirsk 1985.
Zwei Jahre nach seinem Tod wurde im Neubau der Hamburger Kunsthalle das Janssen-Kabinett eröffnet. Im November 2000 wurde das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg mit 1.800 Blättern der Sammlung des Ehepaars Vogel eröffnet.