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HAP Grieshaber wurde am 15.2.1909 als Helmut Andreas Paul Grieshaber in Rot a. d. Rot (Oberschwaben) geboren. Nach Schulzeit, Lehre zum Schriftsetzer und Buchdrucker und abgelegtem Examen an der Kunstgewerbeschule betrieb HAP Grieshaber zunächst mit seinem Studienfreund und Lithographen Erich Mönch das graphische Atelier "Igel". Zwischen 1926-1928 studierte er Kalligraphie in Stuttgart und setzte seine Studien von 1928 bis 1931 in London und Paris fort.
Zwischen 1931 und 1933 führten ihn seine Reisen nach Ägypten und Griechenland. Zu Beginn der NS-Herrschaft 1933 mit einem bis 1940 andauernden Berufsverbot belegt, hielt er sich in dieser Zeit als Hilfsarbeiter über Wasser. 1940 wurde Grieshaber in die Wehrmacht eingezogen und war u.a. in Hagenau im Elsass stationiert. 1945 geriet er in einjährige Kriegsgefangenschaft und wurde in Mons (Belgien) interniert.
1947 lebte und arbeitete er an der Ostflanke der Achalm bei Eningen, einer Nachbargemeinde Reutlingens. 1950 wirkte er an der Neugründung des Deutschen Künstlerbundes mit. Zwischen 1951-1953 arbeitete er als Lehrer an der Bernsteinschule bei Sulz am Neckar und wurde 1955 Nachfolger Erich Heckels an der Kunstakademie Karlsruhe, wo er bis 1960 lehrte.
In den folgenden Jahren erhielt Grieshaber verschiedene Preise und Auszeichnungen; so 1957 den Oberschwäbischen Kunstpreis, 1961 den Kunstpreis der Stadt Darmstadt, 1962 den Corneliuspreis der Stadt Düsseldorf, 1968 den Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes, 1971 den Dürer-Preis der Stadt Nürnberg und 1978 den Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig. 1981 starb Grieshaber im Alter von 72 Jahren in Eningen unter Achalm.
HAP Grieshaber erneuerte nach dem Zweiten Weltkrieg den Holzschnitt und entwickelte ihn zum eigenständigen, monumentalen Wandbild. Seine Themen spannen sich dabei von der Flora und Fauna der Schwäbischen Alb über Liebespaare, religiöse und mythologische Darstellungen bis hin zu politischen, sozialen und ökologischen Fragen. Im Zentrum seines Werks stand dabei stets der Mensch und die Menschenwürde, wofür er sich engagierte, wann immer es ihm nötig erschien.