Seiten: 1
1 bis 6 (von 6)
Lovis Corinth (geboren am 21. Juli 1858 in Tapiau, Ostpreußen, als Franz Heinrich Louis Corinth; gestorben amn 17. Juli 1925, Zandvoort, Niederlande) zählt neben Max Liebermann und Max Slevogt zu den wichtigsten und einflussreichsten Vertretern des deutschen Impressionismus, wobei vor allem seine späten Werke häufig als eine Synthese aus impressionistischem und expressionistischem Schaffen angesehen werden.
Nach dem Studium in Königsberg, München und Paris lässt sich Corinth zunächst in München, dann 1901 in Berlin nieder. In beiden Städten wird er Mitglied der 'Secession'. Mit der Secession entsteht in der deutschen Kunstgeschichte erstmals ein freier Kunstmarkt, die Künstler arbeiten nun nicht mehr nach Vorgaben ihrer Auftraggeber, sondern lassen ihrer Phantasie freien Lauf. Corinth zählt zu den Protagonisten der Secession und vertritt damit in seiner Zeit den modernen und individuellen Künstler schlechthin. Er widmet sich der Malerei in allen ihren Gattungen und Techniken. Akt- und Genredarstellungen, Bilder mit religiöser oder mythologischer Thematik, Landschaften, Stadtansichten, Interieurs, Tierstücke, Stillleben und Porträts, darunter zahlreiche Selbstporträts, stehen im Werk des Künstlers gleichberechtigt nebeneinander.
Facettenreich ist auch sein Stil, der von einer altmeisterlich durchgestalteten Malweise bis zum Flüchtigen und Pastosen reicht. In seinem Alterswerk überwiegt ein heftiger, energischer Duktus, der von einer impressionistischen Lichtgestaltung begleitet wird. Seit 1911 wendet er sich verstärkt der Grafik zu und schafft eine Fülle von Radierungen und Lithografien sowie Buchillustrationen. Im Juni 1925 reist Corinth nach Amsterdam, um Arbeiten von Rembrandt und Frans Hals zu sehen. Er erliegt auf der Reise, noch in Holland, einer Lungenentzündung.