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Antoni Tà pies (geboren am 13. Dezember 1923 in Barcelona, gestorben am 6. Februar 2012 ebenda) war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Er galt als der bedeutendste Künstler des Informel seines Landes.
Tà pies gilt als einer der großen Künstler des letzten Jahrhunderts und als Genie der Abstraktion, er selbst sah sich dagegen stets als einfachen Amateur und als Realist. Die Begeisterung für seine Werke mit ihren schroffen, erdigen und rauhen Oberflächen, bei der das Material zum Ausdrucksträger wurde, ist bis heute ungebrochen. Seine Kunst ist ein Plädoyer für Demokratie, Meinungsfreiheit und Frieden. Im Jahr 2010 erhielt er den erblichen Adelstitel Marqués de Tà pies.
Von 1946 an widmete sich der Künstler, in Orientierung an Vincent van Gogh und Pablo Picasso, ganz der Malerei und wandte sich phasenweise dem Surrealismus zu. Ein einjähriges Stipendium in Paris brachte ihn 1950 in Kontakt mit der dortigen Kunstszene und damit neue Anregungen, so durch den Marxismus und den sozialen Realismus. Hier begegnete er der informellen Malerei und reduzierte seine künstlerischen Mittel auf das ihm Wesentliche. Gleichzeitig erweiterte er sein künstlerisches Spektrum, indem er Alltagsgegenstände in seine Gemälde integrierte, Texturen aus Sand, Farbe und Marmorstaub modellierte. Religiöse Symbole wie auch magische Elemente finden sich ebenfalls in seinem Werk.
Ab 1951 unternahm er viele Reisen, auf denen er bedeutende Künstler kennenlernte, wie etwa Pablo Picasso. 1969 forderte er öffentlich eine unabhängige Kunst und schöpferische Freiheit und erzeugte damit auch in Westdeutschland, beispielsweise bei Joseph Beuys, Wirkung. Insbesondere in den 1970ern war Tà pies auch politisch aktiv. Das immer wiederkehrende Motiv der vier roten Streifen der katalanischen Flagge war sein Statement.